„Du kannst ja noch kurz eine Runde drehen, ich muss noch eben etwas erledigen!“, sagte mein Freund zu mir und ließ mich mit seinem Liegerad-Trike in seinem Garten stehen.

Nicht dass sein Trike etwas Besonderes war; ich fahre selbst schon seit fast sieben Jahren das gleiche Liegerad-Trike von Specbike, allerdings noch immer ohne elektrischen Antrieb. Ich hatte mir vorgenommen, später, wenn ich es benötigte, einen E-Motor nachzurüsten, aber das könnte noch sicher einige Jahre warten.

Trotzdem nutzte ich das Angebot für eine kleine Probestrecke mit dem noch fast neuen Trike meines Freundes. Ich musste mich nicht umstellen, alles erschien mir vertraut. Ich setzte mich auf das frisch geputzte Rad und schlängelte mich mit leichten Pedalumdrehungen durch die schmale Gartenpforte vom Hof auf die Straße.

Wie leicht sich das Liegedreirad bewegen ließ, stellte ich fest und ich schaltete in den nächsten Gang. Sofort nahm ich mehr Geschwindigkeit auf. „Ein Traum“ – ging es mir durch den Kopf. Ich bekam das Lachen gar nicht mehr aus dem Gesicht. Oh – was ist das für ein Gefühl! Ich war begeistert und nach wenigen Metern fragte ich mich schon, warum ich mir so etwas nicht auch gönnen sollte!

Nachdem in unserer Liegeradgruppe bereits mehrere Specbike-Liegerad-Trike mitfuhren, war ich inzwischen der einzige Trike-Fahrer ohne elektrische Unterstützung.

„So ein Trike hätte ich auch gerne!“, ging es mir durch den Kopf! Aber: „Wenn ich in zwei oder drei Jahren einen Motor nachrüsten würde, dann wäre das Trike schon über 9 Jahre alt!“. Mein Umfeld, meine Kinder, meine Freunde und jetzt fragte auch meine innere Stimme mich ernsthaft, warum ich mir nicht jetzt (!) ein solches Rad kaufen sollte!

Obwohl ich immer noch nach logischen Gründen suchte, war die Entscheidung wohl schon mehr oder weniger gefallen, spürte ich. Tja – und dann habe ich mich nach einer Nacht Bedenkzeit f ü r   einen Neukauf entschieden!

Wie schnell sich logische Überlegungen durch das Bauchgefühl über Bord werfen lassen!

Ich kaufe mir ein neues Specbike!

Na ja – die Marke stand für mich jetzt eigentlich nie zur Diskussion. Schon 2018 hatte ich auf der „Spezi“ in Germersheim ganz spontan ein Liegedreirad von Specbike gekauft (s. Blogartikel). Ich fahre seit ca. 25 Jahren Liegerad (s. meinen Lebenslauf). Eigentlich wollte ich mir erst ein Trike zulegen, wenn ich es bei der Arbeit nicht mehr in den so eng gebauten Fahrradkeller einstellen müsste. Aber ich hatte mich so verguckt in das Trike und der Fahrkomfort hatte mich damals überzeugt, spontan ein Ausstellungsrad auf der Messe zu kaufen. Nach über sechsjähriger Fahrtzeit war ich noch immer mehr als zufrieden mit dem Produkt, dem Preis und begeistert von dem Service und der Beratung von Specbike. Überdies hatte ich in den vergangenen sechs Jahren alle Kaufentscheidungen und Bestellungen von den Liegerad-Bestellern in meinem Umfeld begleitet.

Mehrere Mitstreiter in meiner „Grafschafter Liegeradfraktion“ hatten sich ebenfalls für dieses „Comfort“ Modell von Specbike entschieden. Inzwischen gibt es in unserer Region schon 5 Exemplare – allerdings alle mit elektrischem Antrieb. Und jetzt ist, so redete ich mir ein, auch der Zeitpunkt gekommen, wo ich mich für einen E-Motor begeistern dürfte.

Obwohl ich mich regelmäßig mit den Kaufentscheidungen meiner Mitfahrer der „Grafschafter Liegeradfraktion“ beschäftigt habe, tat ich mich jetzt jedoch auch schwer, zwischen den vielfältigen Komponenten und Motoren zu entscheiden. Neben der Frage des Modells musste ich sehr konkrete Antworten zu Laufradgröße, Schaltung, Federungs- und Bremssystem finden. Und von den verschiedenen E-Motoren, die Specbike verbaut, hatte ich eigentlich überhaupt keine eigenen Erfahrungswerte.

Die Auswahl der Farbe aus der gesamten RAL Farbpalette war im Nachhinein das noch einfachste Kapitel meines Bestellprozesses.

Wer die Wahl hat, hat die Qual.

Jetzt geht es darum, das richtige Rad auszuwählen. Eigentlich bin ich ja nicht uninformiert, wenn man einmal von dem Angebot des E-Motors absieht. Ich habe ja schon langjährige Erfahrungen mit Liegerädern und auch mit einem Liegedreirad. Und ich habe mich mit vielen anderen Liegeradnutzern unterhalten und tausche mich eigentlich ständig über Neuigkeiten aus. Trotzdem ist das Angebot auf der Homepage von https://specbiketechnics.com/ recht groß. Ich drucke mir daher erst einmal die Modell/Preisliste als auch die Seite mit dem Zubehör als Übersicht aus und dann praktizierte ich das „Ausschlussprinzip“.

Ich schloss erst einmal viele Dinge aus, um mich dann konkret an die neuen Komponenten heranzutasten.

Shimano Motor EP 801

Ich wusste, dass Specbike die größte Auswahl an Elektromotoren verbaut (s. Blogartikel). Das macht es mir natürlich nicht einfacher, mich zu entscheiden. Daher half mir Aleksandr von Specbike:

Specbike: Lassen Sie mich das ein wenig erklären:

Der 6100 Motor, wie bei einem Ihrer Kollegen installiert, hat eine Leistung von 65nm, und ist sparsamer, auch mit der 504 Wh Batterie, die wir standardmäßig installieren. Der Ep 801 Motor, Leistung 85nm, verbraucht mehr Energie, wir stellen den Akku auf 630 Wh, dies ist ein Motor der zweiten Generation. Mit dem Ep 801 Motor wird das Fahrerlebnis viel interessanter sein.

Rohloff-Schaltung

Bislang bin ich fast mein ganzes Leben mit einer soliden „Deore“-Kettenschaltung klargekommen. Die einfache Wartung und Handhabung und die Solidität haben mich immer zufriedengestellt. Und jetzt – sollte ich mich jetzt auf eine andere Technik stürzen?

Aber: Ist ja schon toll, wenn man auch im Stand noch von einem hohen in einen niedrigeren Gang schalten könnte! Machte ich mir auch klar.

Specbike: Lassen Sie mich das ein wenig erklären:

Die Rohloff Schaltung ist bequemer zu bedienen als eine normale Kettenschaltung; sie kann geschaltet werden, wenn das Fahrrad nicht in Bewegung ist, und ihr Übersetzungsverhältnis ist viel höher.

Welche RAL-Farbe?

Das war noch die einfachste Entscheidung. Ich suchte mir aus der gesamten RAL Farbpalette einen orangefarbenen Farbton aus, der mir auf Anhieb gut gefiel.

Stabiler Gepäckträger!

Da ich gute Erfahrungen mit dem starken 50 kg Gepäckträger hatte, blieb ich dabei. Auch wenn ich das Fahrrad z. B. durch eine Menschenmenge oder eine Fußgängerzone schieben musste, kann man das Trike gut vor sich herschieben und vom Gepäckträger aus dirigieren, wusste ich auch Erfahrung.

Natürlich muss es faltbar sein!

Wir haben nur einen Kleinwagen und trotzdem muss das Trike gelegentlich mitgenommen werden. Es gab eigentlich keine Option.

Hydraulische Bremsen

Ich habe bisher immer klassische Bremsen mit Bremszügen genutzt. Der Vorteil lag für mich darin, dass ich sie selbst einstellen und auch während einer Radtour ohne Inanspruchnahme einer Werkstatt selbst nachstellen und warten konnte.

Sitz

Ich fahre auf fast allen Liegerädern seit vielen Jahren sogenannte Hartschalensitze und fühlte mich darauf immer besonders wohl. Insbesondere glaube ich, mehr Halt zu den Seiten zu haben. Das ist aber vielleicht auch nur ein subjektives Gefühl.

„Hätte ich nicht so viele Fahrräder, dann hätte ich längst ein E-Bike.“

Hier in der Grafschaft Bentheim ist der Anteil an E-Bikes mit über 26,4 % bundesweit am höchsten. Obwohl wir eher in unserer Region niederländische Verhältnisse und keine Berge haben, spricht das wohl für die hohe Begeisterung für das Fahrrad in unserer fahrradfreundlichen Region.

… jetzt heißt es warten.

Und jetzt habe ich die Bestellung per Mail abgeschickt. – 🙂

Jetzt heißt es warten. Ca. 8 Wochen Produktions-/Lieferzeit liegen vor mir. Und die (Vor-)Freude bei mir ist riesengroß.