Sturz in Campos – beim Radtraining auf Mallorca

Sturz in Campos – beim Radtraining auf Mallorca

Zum wiederholten Mal war ich mit meinem Rennlieger im Urlaub auf Mallorca. Wieder ging es zum Radtraining nach Mallorca.

Radtraining auf Mallorca

In den Monaten Jan bis März nutzen viele Radsportenthusiasten diese Monate für einen kurzen Traininigsurlaub. Während das Wetter in Deutschland einen eher vom Radfahren abhält, kann man hier schon Kilometer sammeln um dann zu Anfang der Radsaison eine gute Form vorzuweisen. Außerdem ist der Urlaub in dem „Radsportparadies“ in diesen Monaten sehr günstig.

Ich habe insgesamt so ungefähr 10-12 Strecken, die ich – je nach Urlaubsdauer – in jedem Jahr fahre. So weiß ich

  1. um meine Fitness, da ich die Ergebnisse mit meinen Vorjahreswerten vergleichen kann. Das wiederholte befahren der Strecken führt dazu, dass ich mich inzwischen gut auskenne und keine Straßenkarten mehr benötige. Ich kann dann auch wirklich ohne besondere Routenstopps die jährlichen Streckenergebnisse gut vergleichen. Die Stecken habe ich einem Mallorca-Führer für Rennradler entnommen und sie sind für Hobbyradler gut beschrieben.
  2. Mein Ausgangspunkt für die Touren ist wie in jedem Jahr El Arenal. Lediglich das Hotel ist in jedem Jahr ein anderes.

Die Geschichte:

In diesem Urlaub war das Wetter insgesamt schlechter als in den Vorjahren. Es hatte heute Nacht schon geregnet und mit einer Stunde Verspätung ging ich auf die Piste. Ziel der Tagesetappe sollte heute Cala Figuera – der schönste Küstenort an der Ostküste … werden. Normalerweise eine schöne, und auf den gut ausgebauten Straßen, schnelle Tour. Ich hoffte, das sich das Wetter über Tag noch verbessern würde. Außerdem bin ich von Deutschland ja einiges gewohnt. Ich hatte eine entsprechende Regenjacke angezogen, und ein „Buff“ Tuch unter meinem Helm. Die gelbe Sonnenbrille mit gelben Kontrastgläsern sorgten dafür, dass ich trotz des Wetters ein recht gutes Bauchgefühl hatte.

Radurlaub auf Mallorca

Sturz … auf dem Weg nach Campos…

Ich kam durch Lucmajor und verließ den Kreisel wie gewohnt in Richtung Campos. Der Regen hatte inzwischen etwas nachgelassen, und ich hatte die Hoffnung, dass ich trotz des ungemütlichen Starts eine schöne Tour machen könnte.

Ich näherte mich Campos. Leider wurde der leichte Nieselregen jetzt auch wieder etwas stärker und ein Anhalten in dem ansonsten so gemütlichen Städtchen war unattraktiv. Vielmehr wollte ich mich schnell durch die Innenstadt hindurchbewegen. Bin ich doch für ein Radtraining hier auf Mallorca, redete ich mir ein.

Und dann passierte es…

Ich kam auf eine Straßenkreuzung zu. Ein Zebrastreifen querte direkt dahinter die Straße. Ich hatte ein flottes Tempo drauf, als ich plötzlich bemerkte, dass sich ein Pkw rechts aus der Seitenstraßen in die Kreuzung vortastete.

Vielleicht bremste ich ein wenig überdosiert. Ich weiß zwar, dass ein Regen nach einer längeren Trockenphase die Straßen mit einem schmierigen Film überzog, jetzt aber hatte ich das wohl verdrängt. Es passierte das, was man eigentlich unbedingt vermeiden will: mein Vorderrad verlor den Kontakt zur Straße und ich rutschte mehrere Meter auf der Straße in die Kreuzung.

Ich hatte überhaupt keine Gewalt mehr über das Rad. Wie auf einer Rutschbahn schlingerte und rutschte ich auf einer Seite vor das inzwischen abrupt zum Stehen gekommene Auto. Ich sah der Fahrerin ins Gesicht. Eine ältere Dame am Lenkrad verkrampfte angstvoll ihr Gesicht. Es blieb noch mehr als ein Meter zwischen uns. Und glücklicherweise kam kein weiteres Auto von vorne!
Ich haspelte mich wider hoch. Verspürte keine wirklichen Schmerzen, hob mein Rad auf und rollte es schnell zur Seite, um aus dem Gefahrenbereich der Kreuzung zu kommen. Ich signalisierte der Fahrerin, dass es mir gut ging und ich keine Hilfe benötigte; sie also auch kein Grund hatte, um aus dem Auto auszusteigen.

Eigentlich ja nur eine kleine beiderseitige Notbremsung, die aber mir doch sehr klar verdeutlichte, dass ich als Radfahrer doch eben die geringe Knautschzone aufwies.

Alles gut gegangen. Nach einigen Minuten konnte ich meine Tour fortsetzen. Ich kam nach einer vergleichsweise langsamen Fahrt in Cala Figuera an. Ich genoss im Hafen einen Cappuccino mehr als sonst und das Gefühl, dass ich wieder einmal Glück in meinem Leben gehabt habe!

Glück gehabt…

„Danke Deinem Schutzengel“, hätte meine alte Mutter gesagt!

Verschnaufpause am Hafen von Cala Figuera – die Klamotten mussten in der Sonne trocknen.

Ähnliche Geschichten und spannende Reiseerlebnisse findest Du in meinem Buch: „Die außergewöhnlichen Radtouren eines Bürokraten“

Wer später bremst, ist länger schnell 🙁

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