Urlaub mit dem Klapprad!?

Urlaub mit dem Klapprad!?

Ich bin wieder zurück aus dem Urlaub mit dem Klapprad! In der nächsten Zeit werde ich noch einen Reisebericht zu dieser Tour am “Canal du Midi” entlang schreiben. Und es war ein wirklich schöner Urlaub, auf den wir „coronabedingt“ sehr lange warten mussten! Aber es hat sich gelohnt!

Meine ersten Eindrücke rund um die Anreise mit Klapprad, FlixBus und der französischen Bahn kann ich Euch aber hier schon einmal beschreiben. Denn – so einfach ist es nicht, eine Radtour am Canal du Midi zu planen, mit öffentlichen Verkehrsmitteln und nicht mit dem Auto anzureisen und gleichzeitig auch sein eigenes Fahrrad mitzunehmen. Vor Jahren hatte ich nach einer ganz außergewöhnlichen Tour durch Frankreich mein Liegerad wie ein Päckchen verpackt und unbemerkt im TGV verstaut! Zu zweit und mit zwei Rädern, würde mir dies wohl nicht mehr gelingen. 😉

Achtung am Bahnsteig…

Achtung am Bahnsteig …Der Zug fährt heute in umgekehrter Wagenreihung!
…Der Zug verspätet sich um voraussichtlich …. Minuten!
…Der Zug fährt heute entgegen … vom Gleis xxx ab!
…Der Zug ist ersatzlos gestrichen … !

Wer kennt nicht solche oder ähnliche Durchsagen an unseren Bahnhöfen. Dabei fahre ich eigentlich gerne mit der DB!

“Alle reden vom Wetter – wir nicht”

“Alle reden vom Wetter – wir nicht”! Hat es mal geheißen. Aber – das ist lange her. Inzwischen überlege ich, meine, seit vielen Jahren regelmäßig und gern genutzte Bahn Card nicht mehr zu verlängern – ich verlege inzwischen längere Touren und meine Anfahrten auf den extrem günstigen FlixBus, weil ich damit verlässlich Weiterfahrmöglichkeiten mit ausländischen Bahnanbieter erreichen kann! So geschehen in meinem letzten Urlaub. Und ich bin sicher, alles optimal gemacht zu haben, denn alles hat auf die Minute genau geklappt! – (Dabei bewerte ich die Reiseauskünfte meiner DB App ohnehin eher als ein Angebot und kein Zeitversprechen!)
Mit dem Fahrrad am Canal du Midi entlangzufahren war unser langersehntes, aber wegen “Corona” mehrfach verschobenes Urlaubsziel.
Die Anreise sollte mit dem Zug erfolgen und wenn möglich, wollten wir unsere eigenen Fahrräder nutzen und sie daher möglichst mitnehmen. Allerdings ist die Mitnahme von Fahrrädern im TGV leider nicht möglich! So wollten wir jeweils auf unser – vielleicht nicht optimal geeignetes – Klapprad zurückgreifen, um nicht noch Fahrräder in Frankreich ausleihen zu müssen.

Da Frankreich auch in Mobilitätsfragen sehr zentralistisch aufgebaut ist, wurde sehr bald klar, dass eine Bahnverbindung immer über Paris und innerhalb von Paris mit einem Umstieg verbunden sein würde.
Die Anfahrt mit der Bahn von der Grafschaft Bentheim bis Paris wäre nur mit 3 unpraktischen und zeitraubenden Umstiegen möglich gewesen. Wir hätten die ganze Nacht fahren müssen. Und in der Nacht umzusteigen und auf fremden Bahnsteigen herumzustehen ist nicht besonders erstrebenswert. Womöglich hätte man die ein oder andere der bereits beschriebenen Lautsprecheransagen hören müssen, die unsere Anschlussverbindungen gefährdet hätten.

Anreise mit dem FlixBus und Klapprad!

So planten wir dann die Anreise mit dem FlixBus aus dem für uns gut erreichbaren niederländischen Enschede. Es gab somit bis Paris keine Umsteigeverpflichtungen, lediglich 4 oder 5 Zwischenstationen und wir hatten die Möglichkeit unsere als Zusatzgepäck ausgewiesenen Klappräder in einer Reisetasche zu einem Spottpreis mitzunehmen. Obwohl wir noch auch eine Sitzplatzreservierung für einen bequemen Sitz mit Tisch gebucht hatten, kam uns der Preis (selbst ohne Bahncard) sehr günstig vor.

Pünktlich auf die Minute erreichten wir den Busparkplatz in Paris. Wir konnten mit unseren Klapprädern in Ruhe und Gelassenheit die Pariser Bahnhöfe erreichen und setzten unsere Reise im TGV, dem Hochgeschwindigkeitszug der französischen Bahn fort. Und wieder gab es keine Zeitprobleme, Ausfälle oder sonstigen Verzögerungen!

Genauso unkompliziert erfolgte die Rückreise vom Mittelmeer in umgekehrter Reihenfolge zurück nach Enschede!

„Nur Genießer fahren Fahrrad und sind immer schneller da.“

Sebastian Krumbiegel (Musiker und Fahrradfreundlichste Persönlichkeit 2017; *1966) aus dem Liedtext zu „Mein Fahrrad“

Kleine Pause für Klapprad und Besatzung 🙂

Woanders läuft es anders!?

Parallel verfolgte ich kopfschüttelnd die zeitgleiche Reise meiner Partnerin über WhatsApp. Während ihrer Hin- und Rückreise von der Grafschaft nach Berlin und zurück erlebte sie alles, was die Bundesbahn zu bieten hat. Zugverspätungen von 45 Min. auf dem Hinweg und fast zwei Stunden auf dem Rückweg. Stromausfälle mit Lokstillstand. Zeitaufwändige Reparaturarbeiten am Zug unterwegs, und letztlich verpasste sie den Zug von Bentheim nach Nordhorn bei ihrer Ankunft in Bad Bentheim, da dieser Zug nicht warten konnte?!

Sind das alles nur einmalige Zufälle? Wer sich umhört, oder die Bahn selbst öfter nutzt, kann häufig über ähnliche Geschichten berichten!

Bei der letzten Kundenbefragung der DB zur Nutzung der Bahncard habe ich inzwischen deutlich meine inzwischen mehrfach bestätigte Meinung kund getan. Aber ob sich etwas ändert? Wird das überhaupt gelesen?
Eher habe ich das Gefühl, dass von den Bahnmanagern und zuständigen Politikern vollmundig neue Ziele und Wünsche formuliert werden, ohne wirklich etwas grundsätzliches anzugehen.

Mir tun eigentlich nur noch die Mitarbeiter der DB leid, dass sie immer noch gute Miene zu diesem (bösen) Spiel machen müssen!

Damit Du aber schon einen kleinen, sehr positiven Eindruck meiner Reise mit dem Klapprad erhältst, ein kleines Filmchen auf YouTube: https://youtu.be/jvFFaHGlVgQ

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