Mit „Klickies“ zur Agentur für Arbeit

Mit „Klickies“ zur Agentur für Arbeit

Direkt vom Fußgängerweg und vom Radweg der viel befahrenen Hauptdurchgangsstraße führt ein wenig versteckt eine breite Kellertreppe hinab in den Fahrradkeller der Agentur für Arbeit in Nordhorn. An beiden Seiten der Treppe besteht die Möglichkeit, sein Fahrrad umständlich an der Hand neben sich hinabzurollen, oder aber mit Klickies unter den Schuhen eine ganz andere Technik zu zeigen.

Die Einfahrt kann man mit dem Liegerad gut herunterfahren, wenn die Pedalen nicht die Hauswand touchieren und keine Kollegin im Weg steht;-)

Cool ist, wenn man …

Viel schneller und wesentlich cooler ist es jedoch, aus laufender Fahrt vom Radweg auf diese kleine Abfahrt einzubiegen und auf dem (Liege-)Rad sitzend bis vor die Kellertür hinunterzuschießen. Das funktioniert allerdings nur bei Fahrrädern, deren Pedale in einer größeren Höhe angebracht sind als sie es üblicherweise sind. Also geht so etwas nur bei Liegerädern! Und ich fuhr ja mit meinem Nazca Goucho seit vielen Jahren mit dem Rad zur Arbeit!

Und dann ist es nur dann ungefährlich, wenn man ein Touchieren an der Hauswand vermeiden kann. Unten angekommen hat man dann auch nur ca. zwei Meter, um das Rad vollständig zum Stehen zu bringen.

Nach regelmäßigem Ausprobieren am Ende meines alltäglichen Arbeitsweges hatte ich inzwischen dieses Kunststück perfektioniert. Zu meiner Freude überraschte ich mit dieser Aktion alle nach mir auf dem Radweg nachfolgenden Fahrräder, wenn ich urplötzlich im 90 Grad Winkel auf die unscheinbare Abfahrt einbog und mit ungemindertem Tempo die Kellertreppe hinunterschoss. Manchmal ist man ja so ein Schelm. 😉

So auch an diesem Tag. Wieder pedalierte ich in einer Gruppe von Fahrradfahrern zügig auf dem Radweg an der Agentur vorbei und bog ohne lange Vorwarnung mit erheblichem Tempo auf meine kleine “Rampe”. Schon sofort musste ich regelmäßig eine sofortige Vollbremsung einleiten, um vor der Tür zum Stehen zu kommen. Aber ich kannte meine Bremsanlage genau und wusste um die Bissigkeit meiner Bremsbeläge.

…damit hatte ich nicht gerechnet!

Nur heute befand sich ein überraschtes Hindernis auf meiner Schussfahrt. Eine Kollegin stand noch vor der Kellertür und versuchte soeben umständlich die Schließanlage zu der Fahrradzufahrt zu entsperren.

Geistesgegenwärtig lenkte ich mein Fahrrad auf der schmalen „Rollspur“ an meiner Kollegin vorbei, um dann sofort eine heftige Vollbremsung auf dem letzten Flachstück zu vollziehen. Bei dieser Geschwindigkeit musste ich mich sofort aus den Klickies lösen und mich fast gleichzeitig sofort mit beiden Füßen auf dem Betonpflaster abstemmen, um die Bremswirkung zu erhöhen und eine ansonsten unvermeidbare Kollision mit der Stirnwand zu vermeiden. 

Diesmal war alles anders!

Es war Herbst und die feuchte Witterung hatte einen dünnen Feuchtigkeitsfilm auf dem steinigen Betonuntergrund hinterlassen. Mit den glatten Klickies unter beiden Schuhsohlen konnte ich diesmal keinen richtigen Kontakt zum Boden herstellen. Womöglich kam ich auch nicht ganz so schnell aus den Klickies, wie ich das eigentlich wollte. Ich rutschte und schon befand mich hilflos auf dem Rücken liegend, zu Füßen meiner Kollegin! Erschrocken drückte sich meine Kollegin an die Hauswand, sicher auch wütend über die Stresssituation, die “dieser verrückte Liegeradfahrer” soeben verursacht hatte!

Einfach nur peinlich …

An meine Worte kann ich mich schon nicht mehr erinnern. Ich fand mich selbst einfach nur peinlich! Aber peinliche Momente sind nach einigen Jahren Abstand eher eine lustigsten Erinnerung – und man kann sich gerade daran unheimlich lange erinnern!?

So ist das mit dem Gedächtnis. Sowas vergisst man niiiiiiiie-!

Und immer, wenn ich meiner Kollegin im Stadtbild begegne, wird mir dieser Vorfall wieder gegenwärtig! Inzwischen kann ich aber auch gut darüber lachen! 🙂

Solche und ähnliche Geschichten findest Du auch in meinem Buch: „Die außergewöhnlichen Radtouren eines Bürokraten“,

Natürlich auch auf meinem Youtube Kanal oder auf meinem Podcast.

Und ja – dieses Zitat passt doch wirklich genau zu meiner Geschichte:

„Fahrräder sind fast so gut wie Gitarren, um Frauen kennenzulernen.“

Bob Weir (US-amerikanischer Sänger, Gitarrist und Gründungsmitglied der Rock-Band Grateful Dead, *1947)

Übrigens, mit dem auf dem Foto abgebildeten Klapprad bin ich vor wenigen Wochen von meinem Urlaub am Canal du Midi zurückgekommen. Einen kleinen Eindruck kannst Du schon mal auf diesem Video sehen. Und jetzt musste es schon wieder herhalten, um einen Eindruck von der Kellertreppe zu vermitteln.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Cookie Consent Banner von Real Cookie Banner