Klickies -2
Ein weiteres Erlebnis mit meinen Klickies! Über dreißig Jahre fuhr ich mit meinem Liegerad täglich zur Arbeit. An bestimmten Stellen meines Arbeitsweges wusste ich, dass dort Hundebesitzer gerne mit ihren allerliebsten Vierbeinern unterwegs waren, um ihnen die Möglichkeit der morgentlichen Erleichterung zu verschaffen. An eine Situation mit einem älteren, stabil gebauten Herrchen mit seinem winzigen, weißen Schoßhündchen kann ich mich noch besonders gut erinnern.
Was ist denn dieses weiße Etwas?
Zunächst nahm ich nur einen älteren Herren wahr, der regungslos am Rande eines Weges stand, und mir erwartungsvoll entgegenschaute. Zu diesem Zeitpunkt deutete ich dies noch als Interesse an meinem ungewöhnlichen Liegerad. Einen Hund hatte ich bisher noch gar nicht wahrgenommen. Erst nach einiger Zeit, bemerkte ich im Gebüsch auf der anderen Wegseite ein weißes Etwas. Und dieses Etwas entpuppte sich beim Näherkommen als (winzig kleiner) Hund.
Im Laufe meiner langen Fahrtzeit als Fahrradpendler hatte ich inzwischen auch von der Existenz von sogenannten „Hundelaufleinen“ Kenntnis genommen. Diese weisen im Grunde genommen immer dünnere Leinen auf, je länger die Leine werden kann. Und – die im Laufe der Entwicklung von Hundeleinen immer schlechter zu erkennen sind!
Irgendwie beschlich mich eine Angst! Kann es sein, dass zwischen dem herumstehenden Mann und dem in mehreren Metern Entfernung buddelnden Mini-Hund womöglich sogar eine dünne Verbindung quer über den Radweg gespannt war? Erkennen konnte ich zwar noch nichts. Irgendwie fing aber der Mann plötzlich an, hektisch mit den Armen zu rudern und der Hund sich wie von Geisterhand rückwärts in Richtung Radweg zu bewegen.
Das glaub ich jetzt nicht!
Da mich nur noch wenige Meter vor diesem Schauspiel trennten, zog ich es vor, ein heftiges Bremsmanöver einzuleiten. Mein Rad reagierte sofort. Ich kam nahezu abrupt zum Stehen und so entkrampfte sich offensichtlich die Situation nunmehr für den älteren Herren, nachdem sich auch das Hündchen plötzlich freudig und aktiv in seine Richtung drehte. Das alles realisierte ich in Bruchteilen von Sekunden. Sofort wollte ich ebenfalls wieder meine Fahrt fortsetzen und in die Pedalen treten. Aber, ich hatte meine Schuhe noch immer in den Klickies und unglücklicherweise den schwersten Gang auf meinem Rad eingelegt. Soooooo konnte ich das Rad nun nicht mehr problemlos wieder nach vorne bewegen. Die Schuhe immer noch in den ansonsten so lobenswerten Klickies eingehakt, kippte ich ganz langsam zur Seite – und lag dann zu Füßen des älteren Herren und des an mir jetzt schnuppernden „niedlichen“ Hundes. Ich war kaum mehr fähig, noch einen Satz herauszubekommen.
Der ältere Herr kommentierte diese Situation mit diesem vielsagenden Wort: „Tja“ – und ging dann langsam seines Weges…
Apropo Klickie –
… gerade fallen mit die vielen „Klicks“ unter meinem Film zum Thema „11 Gründe warum ich reise, wie ich reise. Mit einem Liegerad und in Etappen“ ein. Während ich kürzlich mit dem Klapprad am Kanal du Midi entlangradelte, erreichte mein Werbefilm zum Thema „Liegerad“ die 10 000 – er Schallmauer. Und das in einem Jahr! Wahnsinn! Und natürlich herzlichen Dank für Euer Interesse an diesem Thema.
Warum ich am Canal du Midi nicht mit dem Liegerad fahren konnte, könnt Ihr in meinem vorherigen Beitrag lesen.
2 Gedanken zu „Klickies -2“
….eine sehr schöne Begebenheit und wunderbar beschrieben
…dankeschön Walter – im Laufe der Jahre kann man eine Menge Dinge erleben. Schön ist es aber vor allem, wenn man dann hinterher noch ein wenig darüber lachen kann 🙂